Eifel Dogglekking (1)

Die drei Hunde Amber, Buddy und Rosa sitzen an der Rur.

Stell dir vor: funkelnde Sterne über der Eifel, das leise Rascheln der Bäume und drei Hunde, die uns auf ein unglaubliches Abenteuer begleiten. So begann unser Dogglekking!

An einem Montagnachmittag schickte mir Kerstin von Buddy schreibt einen Screenshot aus einer Facebook-Gruppe. Es ging um eine spontane Mehrtagestour in der Eifel, mit Übernachtungen auf Naturlagerplätzen. „Klingt gut!“, antwortete ich. Es stand außer Frage, dass Rosa, Buddy und Amber mit uns dieses Abenteuer erleben würden. Rosa, meine damals fünfjährige treue Gefährtin, die vor Energie sprühte. Dazu Buddy, Kerstins siebenjähriger Labrador, der mit seiner Fröhlichkeit jeden anstreckte. Und Amber, die sechsjährige Saluki-Schäferhündin, die den wachsamen Part der Truppe übernahm.

Die Vorbereitungen & das Equipment

Bei unseren bisherigen Wanderevents hatte ich mich immer Wochen und Monate mit der Planung beschäftigt. Jetzt blieben mir nur wenige Tage. Die Wanderung sollte Sonntag starten und für das Wochenende hatten sich noch 11 Personen und 14 Hunde angemeldet – teilweise mit Übernachtung. Freitagabend plante ich einen knapp 50 km langen Doghike mit Komoot. Die Rundtour startete und endete in Olef, die Übernachtungen fanden auf den Naturlagerplätzen „Land in Sicht“ und „Nordstern“ statt und über 1000 Höhenmeter lagen vor uns. Ich passte die Route unseren Bedürfnissen an. So suchte ich zum Beispiel nach Einkehrmöglichkeiten auf dem Weg und checkte die Öffnungszeiten diverser Lokalitäten. Kein Kochen unterwegs bedeutete: weniger Vorbereitungen, weniger Gepäck, weniger Stress. Und ganz ehrlich: ich finde unterwegs darf man sich schon mal was gönnen! Deswegen landete auch ein Schwimmbad auf der Liste – wer weiß, vielleicht möchte man ja zwischendurch duschen?!

Das Hunde-Equipment und mein gepackter Trekking-Rucksack.

Sonntagmittag schaffte ich es dann endlich zu packen! Meine Erfahrungen der letzten Touren halfen mir, alles Wichtige in meinem Rucksack zu verstauen. So konnte es pünktlich in Richtung Eifel gehen. Auf geht’s, Abenteuer!

Tag 1: Von Olef bis zum Nordstern

Auftakt unserer Tour war ein Abendessen beim umsatzstärksten Fast-Food-Konzern der Welt, ehe wir Kerstins Auto in Olef parkten, die Hunde bereit machten und unsere Rucksäcke schulterten. Es folgte eine kurze Wanderung durch den dunklen Wald, etwa 150 hm bergauf. Nach gut 2 km sollte hier der erste Naturlagerplatz sein, doch wir fanden ihn nicht sofort. Zum Glück hatte Kerstin die genauen Koordinaten und ich eine Geocaching-App, sodass wir keine fünf Minuten später bei Land in Sicht ankamen. Man stelle sich diese Lagerplätze folgendermaßen vor: große Holzplattformen mit angrenzenden Picknicktischen und in einiger Entfernung Komposttoiletten. Fertig. Bis zu zwei Zelte finden dort Platz und die Kosten pro Nacht und Platz belaufen sich auf 10,- EUR. In der direkten Umgebung sind Natur und Felder.

► Naturlagerplatz Land in Sicht

Ohne Zelt, rollten wir dort unsere Isomatten aus, bereiteten die Lager für die Hunde, fütterten die drei und kuschelten uns wenig später in unsere Schlafsäcke. Über uns funkelten die Sterne, es war unglaublich! So oft hatte ich schon überlegt, dass ich einmal unter dem Sternenhimmel schlafen möchte – nun war es endlich soweit! Zwei Sternschnuppen später war jeglicher Stress von mir abgefallen. Zu meiner Rechten lag Rosa und zu meiner Linken Amber. Es dauerte nicht lange und der Schlaf holte uns ein.

Rosa, die neben mir auf dem Naturlagerplatz schläft, und Amber, die mir zur morgendlichen Begrüßung die Nase ins Gesicht steckt.

Am nächsten Morgen pellten wir uns erst gegen 8 Uhr aus unseren Schlafsäcken. Ich hatte nur in Top und Leggins geschlafen, was etwas frisch aber durchaus okay gewesen ist. Wir tranken einen erfrischenden kalten Kaffee und packten zusammen. Die Hunde waren motiviert und wir hatten unser erstes Ziel vor Augen: Frühstück! Wir durchquerten die Ortschaft Herhahn und kamen dann nach Morsbach. Hier hatte ich uns den Morsbacher Hof samt Bauerncafé rausgesucht. Meine Erwartungen daran wurden übertroffen! Für etwa 13,- EUR p.P. bekamen wir leckeres Frühstück serviert und ich gönnte mir im angrenzenden Laden noch ein kleines Souvenir – meine Fisch-Kulturtasche, die mich seither täglich begleitet.

Das reichhaltige Frühstück im Morsbacher Hof.

Obwohl unsere Körper der Meinung waren „Nach dem Essen sollst du ruhen“, wollten wir lieber „1000 Schritte tun“. Gut begehbaren Trails folgend, passierten wir eine Hochebene und freuten uns, dass die Wolken am Himmel kühlere Temperaturen aber keinen Regen brachten. Ein Großteil der Strecke führte durch ein bewaldetes Tal. Wir erreichten schließlich die Bundesstraße 266, die wir mit Vorsicht überquerten. Den Waldpfad auf der gegenüberliegenden Straßenseite fanden wir nur durch Zufall. Von dort aus war es nicht mehr weit bis in den Ort Einruhr. Zu Kerstins Leidwesen gab es dort weder eine Apotheke noch einen Supermarkt. Eines von beidem hätte sie gut gebrauchen können, da sie in der Eile des Packens nicht bemerkt hatte, dass Sohlen in ihren Schuhen fehlten. Somit lief sie bereits knapp 18 km ohne!

Der Empfehlung der Einheimischen folgend, kehrten wir im Eifelhaus ein. Eine gute Entscheidung, denn es gab nicht nur richtig leckere Pizza, sondern auch eine wahnsinnig engagierte Bedienung, die kurzerhand ihre Mutter instruierte, Einlegesohlen vom Einkauf mitzubringen. Kerstins Füße waren gerettet! Überglücklich stärkten wir uns, während sich die Wolken das erste und einzige Mal ausregneten. Eine Pizza-to-go sollte später als Abendessen dienen. Für 1,5 Pizzas und zwei Apfelschorlen bezahlte ich 26,- EUR inkl. Trinkgeld.

Der Stausee mit grünen Waldhängen.

Von Einruhr aus folgten wir dem Ufer des Rursees. Die Rur hat als Nebenfluss die Urft, an deren Ufer wir anschließend bis zur Urfttalsperre wanderten. Unterwegs fanden wir noch eine Stelle, wo wir uns frisch machen konnten: weniger stinkend wandert es sich einfach leichter! Ins Schwitzen kamen wir dennoch bald wieder, denn es folgte ein monströser Anstieg: auf einer Strecke von 4,5 km bewältigten wir 230 hm. Zum Glück konnten wir uns in Wollseifen etwas ausruhen. Die Einwohner des Ortes mussten im Jahre 1946 kurzerhand Haus und Hof zurücklassen, da dort ein britischer Truppenübungsplatz errichtet wurde. Mittlerweile ist Wollseifen verlassen und die Gebäude verwittert. Eine Schule ist zum kleinen Museum umgebaut. Es gibt Gerüchte, dass es hier sogar spuken würde…

Die Ruinen des Ortes Wollseifen.

Ungeachtet dieser Tatsache erreichten wir schon bald den Nordstern, unseren zweiten Naturlagerplatz. Dieser liegt nah am Wanderweg und unweit von Camp Schelde, einem Flüchtlingslager, zu welchem eine größere Straße führt. Es war demnach nicht ganz so ruhig wie beim ersten Platz. Wir hatten es dennoch schön und die freundliche Security des Camps füllte unsere Trinkflaschen auf, sodass wir mit dem Nötigsten versorgt waren. Sie gab mir ebenfalls die Information mit, dass es im Ort, Vogelsang IP, ein Café zum Frühstücken gäbe. Das klang nach den allerbesten Voraussetzungen und somit schliefen wir in dem einzigen Funkloch weit und breit ein…

► Naturlagerplatz Nordstern

Wie es weitergeht, erfahrt ihr im zweiten Teil zum
Eifel Dogglekking… HIER!

[Warum eigentlich „Dogglekking“ und nicht „Trekking“? Dogglekking ist unsere Variante vom glamourösen Dog Trekking, angelehnt ans Glamping = glamouröses Camping!]

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Rosa & Kala – vom Tierheim ins Abenteuer

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